Kamilari ist ein
traditionell kretanisches Bauerndorf, das seinen originalen Charakter
weitestgehend erhalten hat. Das Dorf war schon seit früher
minoischer Zeit besiedelt. Dafür gibt es Beweise aus lokalem
Fundgut, wie dem Minoischen
Kuppelgrab, das ein wenig ausserhalb des Dorfes
in nordöstlicher Richtung entdeckt wurde. 1959 wurde dieses
Kuppelgrab (auch bekannt als Bienenkorb-Grab) aus der frühen
neupalastzeitlichen Minoischen Periode entdeckt.
Der Name Kamilari erinnert
seltsamerweise an das griechische Wort "Kamila", das
"Kamel" bedeutet. Eine vielbesagte Erklärung dafür ist,
dass es in der Vergangenheit Kamele in dieser Gegend gab, die
möglicherweise zum Tränken an die Brunnen des Dorfes geführt
wurden. Diese Erläuterung erweckt aber Zweifel von einigen
Historikern, da niemals irgendwelche Kamelknochen bei Ausgrabungen
auf Kreta entdeckt wurden, somit weiß niemand, ob überhaupt jemals
Kamele auf Kreta gelebt haben. Der Name könnte auch in der Form der
Kamilari Hügel (wie sie von Phaistos aus gesehen werden) begründet
liegen, die aus dem Blickwinkel an die Höcker von Kamelen erinnern
sollen.
Andere Historiker
behaupten, es kommt von dem Byzantinischen Namen "Kamilieris",
was so viel bedeutet wie "Kamelführer oder der die Kamele
führt". Wie dem auch sei, der Ort ist mit dem Namen "Camilari"
erwähnt, und zählte 77 Einwohner zu dieser Zeit. Die erstbekannte
Nennung in Venezianischen Archiven war 1370. In späteren
historischen Zeiten, als die Küste Kretas von Piratenüberfällen
geplagt war, war Kamilari ein idealer Platz weit genug vom Meer
entfernt. Seine Stellung auf den Hügeln sicherte einen guten
Ausblick über die Ebene und die Küste einerseits und bot
andererseits auch eine bessere Verteidigungshaltung für die
Einwohner gegen Überfälle und weiteres. Wenn
Sie mehr über die Geschichte von Kamilari lesen möchten, lesen Sie
hier die Stellungnahme von Professor Vincenzo La Rosa.
An dieser Stelle möchten
wir Professor Vincenzo La Rosa und Dr. Luca Girella für die
detaillierten Informationen zur Historie dieser Gegend danken.
|